Können wir uns der Zeit verweigern? Können wir unserem Schicksal und unserer Unterwerfung der Zeit entkommen? William Kentridge stellt diese Frage in seiner grossartigen Installation “The Refusal of Time”. Das Werk ist eine Antwort auf die Zeitkonzepte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. In verschiedenen Kapiteln erzählen die Videos von der Geschichte der Zeitvermessung, von den immer präziser werdenden Instrumenten, die immer kleinere Einheiten erfassen können. Und von den Versuchen der Menschen, sich der Zeitmaschine zu widersetzen. (Kunstforum 217, S. 263)

ZDF Dokumentation über die Entstehung des Werks (5 min)

 

William Kentridge (* 28. April 1955 in Johannesburg) ist ein südafrikanischer Künstler. […] Er stammt aus einer wohlhabenden jüdischen Familie, die als Rechtsanwälte Schwarze in den Apartheids-Prozessen vertraten. Er studierte in Südafrika und Europa, stellte Kunst in den elitären Galerien aus und arbeitete in Theater-Projekten des Resistance Art Movement.

1976 schloss Kentridge ein Studium der Politik und Afrikanistik an der Witwatersrand-Universität ab. 1976 bis 1978 studierte er an der Art Foundation in Johannesburg. In den 1980er Jahren studierte an der Ecole Jacques Lecoq in Paris, arbeitete als Schauspieler, Designer und Theaterregisseur. Heute (2011) lebt und arbeitet Kentridge in Johannesburg.

In den achtziger Jahren begann Kentridge Animationsfilme zu produzieren, in denen er die Geschichte und die sozialen Umstände Südafrikas reflektiert. Er zeichnet jedes Einzelbild seiner Produktionen von Hand mit Kohle oder Pastellfarben. Es entstehen so unzählige Einzelbilder mit minimalen Abweichungen, aus denen sich dann seine bewegten Werke zusammensetzen.

 

Quelle Text: Kunstforum International, Bd. 217, 2012, S. 263

Quelle CV: Wikipedia (16.8.2012)

Quellen Videos: Youtube, Refusal of Time William Kentridge -music Philip Miller documenta 13 – The Refusal Of Time (1).m4v documenta 13 – The Refusal of Time (2).m4v

Bilder: Laura Hilti