Austrian Pavilion | Venice Biennale 2011 Comissioner: Eva Schlegel

Die Installation im inneren Bereich des Pavillons besteht aus verschiedenen schmalen Korridoren, die labyrinthartig durch die Räume leiten. Der Besucher wird quasi durch den Pavillon choreographiert. Der Raum wird dabei nicht bloß in vertikale Achsen zerlegt, sondern erfährt vor allem in der Horizontalen eine markante Trennung. Der menschliche Körper ist der zentrale Bezugspunkt der Gliederung: Die Körpermitte, also ungefähr die Nabelhöhe, ist der Punkt, an dem sich der räumliche Eingriff polarisiert. Im Gegensatz zum klassischen Labyrinth, in dem das Leitsystem am Boden beginnt und irgendwo über Augenhöhe endet, ist hier der Ankerpunkt an der Decke. Die Wände beginnen oben und enden hier nicht unten.

Markus Schinwald, geboren 1973 in Salzburg, Österreich, lebt und arbeitet in Wien und Los Angeles. Er studierte an der Hochschule für Gestaltung in Linz und der Humboldt-Universität in Berlin. Markus Schinwald befasst sich in seinen Arbeiten mit dem menschlichen Körper und dessen Einbettung in die kulturelle Umgebung ebenso wie der psychologischen Auseinandersetzung mit dem ihn umgebenden Raum. Die Dynamik von Individuum und Kollektiv, die häufig von Einengungen und Beklemmungen bestimmt ist, äußert sich in diversen Medien, mit denen Schinwald arbeitet in Form von Verfremdung, Fragmentierung und Brüchen. So untersucht er das Normale und dessen Wahrnehmung anhand von Filmen, Skulpturen, Kleiderentwürfen oder der Bearbeitung alter Gemälde und Stiche, in denen die Porträtierten manipuliert und verändert werden, um neue Realitäts- und Erfahrungsebenen zu öffnen. Die ästhetisierten Bilder stehen dabei in Kontrast zu den evozierten Lücken und narrativen Verschiebungen und sind gleichzeitig Produkt aus einem Geflecht von Realität, Erfahrung und Wahrnehmung.

 

 

Quelle Text: www.labiennale.at

Links: Offizielle Website Videointerview Markus Schinwald (EN) Weiteres Videointerview (EN) Vernissage TV