«Mit 15 wollte ich Kunstmalerin werden, musste aber feststellen, dass es dafür nicht reicht. Jetzt male ich mit Menschen.»

«Stücke interessieren mich gar nicht so sehr. Sondern die Bilder, die Ideen, die Körperlichkeit – und wie sich die Realität hinter der Story in Bewegung übersetzen lässt statt in konventionelle Theatergesten.»

Doch das grundsätzlich Grossartige am Theater ging ihr im Betrieb nicht ver­loren: das Wunder des unvermittelten Zusammentreffens von Menschen in ­einem Raum, die gemeinsam eine Er­fahrung machen und einander Geschichten erzählen – und dadurch, vielleicht, «ein wenig sensibler, rücksichtsvoller, mitfühlender» wieder nach Hause gehen. Schon allein, dass fremde Menschen im Theater den Geschichten anderer Menschen mit Respekt be­gegnen, hält Katie Mitchell für wichtig für die Gesundheit unserer Gesellschaft. Diesen seltenen Raum gelte es zu schützen.

«Die britische Fachkraft für Verzweiflung», Auszüge aus einem Artikel über die Theaterregisseurin Katie Mitchell, von Alexandra Kedves, Tages-Anzeiger 18.11.2015, S. 35

 

«Ich bin nicht jemand, der daran glaubt, auf das Unerwartete zu warten, damit es etwas hervorbringen möge. Wir hatten einen einzigen unerwarteten Moment während dieses Workshops, als jemand aus der Büroabteilung auf dem Gang ein pinkes Outfit anzog, bevor wir das Stück für Kinder aufführten. Ich lud ihn zum Spass ein, das Stück für die Kinder einzuführen und dadurch wurde er zu einer Figur im Stück. Das ist jedoch sehr rar und man kann sich keine Sekunde darauf verlassen, dass dies ein Weg ist, Material zu generieren.»

Zitat aus dem Video: Katie Mitchell devising Beauty and the Beast

 

Aufführungen des Stücks «Alles Weitere kennen Sie aus dem Kino» am 25. und 26.11. in der Schiffbau-Halle Zürich.

 

Katie Mitchell devising Beauty and the Beast

 

Katie Mitchell, geb. 1964 in Reading, England, ist eine britische Theater-, Film- und Opernregisseurin.

Mitchell wuchs in Hermitage in der Grafschaft Berkshire auf und studierte in Oxford englische Literatur. Nach diversen Assistenzen, u.a. bei der Royal Shakespeare Company, gründete sie Ende der 1980er Jahre ihre eigene Theatertruppe namens Classics on a Shoestring. Von 1996 bis 1998 wirkte sie als Hausregisseurin an der Royal Shakespeare Company (RSC), anschließend vier Jahre lang am Royal Court Theatre. 1997 übernahm sie die Programmverantwortung für The Other Place, eine Studiobühne der RSC. Seit 1994 inszeniert Mitchell regelmäßig am Royal National Theatre in London, seit 1996 ist sie auch als Opernregisseurin tätig.

Ihren internationalen Durchbruch errang die Künstlerin im Jahr 2009, als sie bei den Salzburger Festspielen Luigi Nono und am Royal Opera House Covent Garden James MacMillan in Szene setzte und zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde. Mitchell arbeitet eng mit den Schriftstellern Martin Crimp und Duncan Macmillan, dem Videodesigner Leo Warner, sowie mit den Bühnen- und Kostümbildnern Lizzie Clachlan, Sussie Juhlin-Wallén und Vicki Mortimer zusammen.

 

Quellen

Zitate Deutsch und Bild: Tages-Anzeiger 18.11.2015, S. 35
Zitat Englisch: National Theatre Discover 6.5.2011
Biografie: Wikipedia