«Auf Ikaria ist es üblich, dass man sein Schiff nach Athen verpasst oder dass man sich mit jemandem verabredet und erst ein paar Stunden später auftaucht. Stress kommt kaum auf: Wo sich grundsätzlich niemand an einen Zeitplan hält, gibt es auch für niemanden einen Grund, sich selbst unter Druck zu setzen.

Wer ein langes Leben führen will, muss eine Arbeit tun, die Spass macht. Man dürfe auf gar keinen Fall einen Chef haben, das sei schlecht für die Gesundheit. Man müsse genügend Feste feiern und roten Wein trinken. Zudem sei eine Stadt wie ein Gefängnis, in Städten dürfe man nicht leben.»

 

Auszug aus dem Artikel «Die Insel, wo die Menschen vergessen zu sterben. Auf Ikaria in Griechenland leben die Menschen länger als anderswo in Europa. Woran liegt das?» von Michael Hugentobler, DAS MAGAZIN N° 27–28, 5.7.– 18.7.2014, S. 16–23.