«Ich bin ganz ohne jeden Plan hierher gekommen, ohne eine Vorstellung von dem, was ich schaffen würde. Ich hatte einen Produktions- und Kostenplan und eine Wohnung. Ich habe den Berg einfach in mich eindringen lassen. Ich verbringe viel Zeit damit, die materielle Beschaffenheit eines Raums zu erkunden, seine Struktur, seine Vegetation und die räumlichen Veränderungen, die er erfahren hat.»

«Du kannst Glocken aus Ton fertigen, Brücken bauen, menschliche Figuren schaffen. Dieser Rohstoff ist unglaublich geschmeidig, und aus ihm haben Menschen vor langer Zeit die ersten Dinge geformt: Vasen und Becher. Mit diesem Material kann man sich sehr gut auf eine Zeitreise begeben.»

«Wenn ich arbeite, dann wie ein Besessener. Ich beschränke mein Leben ansonsten auf ein Minimum: essen und schlafen. Sonst nichts. In dem Punkt bin ich unnachgiebig: Wer mit mir arbeiten will, muss das akzeptieren. Ein paar Leute gehen nachts noch aus, aber ich tue es nicht, weil von mir ein Maximum an Konzentration gefordert wird.»

«Meine Freundin ist auch Künstlerin und arbeitet viel. Ich find’s gut, dass sie sich – genauso wie ich – darum kümmert, dass es ihr gut geht. Wenn ich an einem Projekt arbeite, habe ich einfach für nichts anderes Zeit und Kraft. Du musst dich schließlich auch um die Leute kümmern, die mit dir arbeiten und emotional nicht immer ausgeglichen sind. Manche haben Familie. Du musst für die Ernährung sorgen, den täglichen Transport, und zusehen, dass alle gesund bleiben und so weiter.»

«Ich bin ein wenig kopflos und muss langsam wieder Verbindungen zu anderen aufnehmen. Wochenlang habe ich immer nur mit denselben Leuten geredet und nun treffe ich auf andere Menschen. Ich muss mich als Person erstmal wieder aufbauen und in die Wirklichkeit zurückkehren.»

«Das ist super befreiend! Mir gefällt es, dass die Projekte endlich sind und dass es keinen Markt dafür gibt. Nur das: Man stellt Skulpturen auf, lässt sie zurück und schaut, was mit ihnen passiert.»

Adrián Villar Rojas wurde 1980 in Rosario, Argentinien, geboren und lebt dort. Neben seiner Einzelausstellung im Louvre, Paris (2011), war er an einer Gruppenausstellung an der Akademie der Künste, Berlin (2010), beteiligt. Villar Rojas hat an der New Museum Triennial (2012) und der Istanbul Biennial (2011) teilgenommen und hat Argentinien auf der Biennale di Venezia (2011) vertreten. 2010 war er Artist-in-Residence am Banff Centre, Alberta.

Quelle Zitate: Deutschlandradio Kultur

Quelle Portrait: World Financial Center

Alle anderen Bilder: Laura Hilti