Darum zielt die Strategie meiner Arbeit dahin, nicht für das Unbewusste, aber für das Ungeplante Raum zu schaffen und so zu Ideen zu kommen.

William Kentridge ist stets sauber rasiert und gutbürgerlich gekleidet. Es war nicht seine Absicht, Künstler zu werden; er hätte wie sein berühmter Vater oder seine Mutter Anwalt werden können. Doch er wollte nicht in deren grosse Fussstapfen treten. In seiner Ratlosigkeit riet ihm ein Freund, das zu tun, was er ohnehin von klein auf dauernd tat: Zeichnen.

«Die Hand lenkt das Gehirn, nicht umgekehrt.» So umschreibt der südafrikanische Künstler William Kentridge seine eigene Arbeitsweise. Wenn das Pferd aus schwarzen Papierfetzen in der Animation sich bewegt und verwandelt, scheint es, als ob nur die Intuition und nicht die Ratio Regie geführt hätte. Der Dokumentarfilm «William Kentridge – Anything Is Possible» von Susan Sollins und Charles Atlas zeigt, wie sich der Künstler bei der Arbeit von Einfall zu Einfall treiben lässt. Doch seine Versuchsanlagen sind wohl durchdacht und umsichtig vorbereitet.

SF Sternstunde Kunst vom 11.12.2011

 

 

Quelle Bilder und Text: SF Sternstunde Kunst